Länge 7,6 km, Dauer ca. 2 Stunden, Anforderung: mittel

Hier erleben Sie Wald, Wiesen und Felder in knapp zwei Stunden. Am Baindlkircher Bolzplatz geht es zunächst links in den Feldweg hinein. Der Weg verläuft gut 1 km entlang des Waldrandes, bevor es rechts durch den dichten Fichtenwald geht. Der schöne Weg wird zeitweise sehr schmal, ist aber dennoch gut zu bewandern. An der Kreisstraße angekommen, gehen Sie ein Stück links Richtung Ried und überqueren die Straße, um in den gegenüberliegenden hügeligen Waldweg zu gelangen. Dem schattigen Weg und von Moosen bedeckten Nordhang folgen Sie für ca. 900m bis er sich zu den Feldern hin öffnet. Nach einem kurzen Stück auf dem Feldweg biegen Sie links ab und wandern bis zur nächsten Querstraße. An der Straße und auf Feldwegen entlang können Sie nun zum Liebfrauenhof über die Riedhöfe und das Mooshaus wandern oder Sie verkürzen diesen Abschnitt und biegen schon nach 50 m in den Feldweg ein. So passieren Sie zwar nicht das Gut Rettenbach (Liebfrauenhof), aber dafür einen romantischen Waldweg mit kleinem Bach und Sie kommen direkt bei dem Damwildgehege raus. Hier bietet sich auf der Bank ein kleiner Zwischenstopp an, bevor es Richtung Baindlkirch zurück zum Ausgangspunkt geht.

Info: Die Erfahrung der großen Ernährungsschwierigkeiten nach dem ersten Weltkrieg und das Aufblühen des Nationalsozialismus bewegte 1935 die Oberin
[M. Canisia Werndl] der „Englischen Fräulein“, das zum Kauf angebotene Gut Rettenbach zu erwerben. Mit einem tüchtigen Verwalter und sechs opferbereiten Schwestern aus dem Englischen Institut Augsburg entfaltete sich der sogenannte „Liebfrauenhof“ zu einem Mustergut. Es war im Zweiten Weltkrieg eine wirtschaftliche Stütze für das „Mutterhaus“ und vielen Schwestern ein beliebtes Ausflugsziel sowie in der Augsburger Bombennacht [25./26. Februar] 1944 „Unterschlupf“ für ca. 20 kränkliche Schwestern. Das gegenüberliegende Gebäude wurde für den Hausgeistlichen und die Halle im Garten zur Erholung für das Internat neu erstellt. 1980 mussten sich die Schwestern aus Altersgründen zurückziehen, das Vieh verkauft und die Felder verpachtet werden. 1981-2008 diente das ehemalige Schwesternwohnhaus als gern besuchtes Schullandheim. Infolge seiner einsamen Lage inmitten der freien Natur fanden auch immer wieder Exerzitienkurse und Einkehrtage im Liebfrauenhof statt. Im Juni 2008 ging der gesamte Besitz an einen Biobauern über. Er brach das Wohnhaus ab und ersetzte es in gleicher Größe durch ein neues. Der Käufer erwarb auch die Grabstätte im Friedhof zu Baindlkirch, in der 1946-1963 neun Schwestern des Liebfrauenhofes ihre letzte Ruhe fanden.